Nach 15 Jahren sind wir nochmal nach Oberstdorf gefahren - und das noch im Sommer.
Dort merkte ich, wie gerne ich aktiv bin und wie gut dies meinem Rücken tut!
Nach der Anreise am Samstag bin ich gleich mit den beiden Großen zum Oytalhaus geradelt und am Sonntag dann dieses:
29. Jul. 2007
Wanderung zum Schattenberg - 1700 Meter ü NN:
Mit der ganzen Family ging's los, (im Hintergrund ist unser Haus) jedoch nach wenigen hundert Metern hat sich Collin nur noch auf den Boden geworfen, weil er nicht mehr weiter latschen wollte – war ihm einfach zu doof – oder Sinnlos – oder zu anstrengend – oder getragen werden ist einfach einfacher.
Eigentlich wollte Silvia auch mir Kirsy (4) zurück, aber die stand noch in voller Energie, da hab ich mich dazu entschlossen sie mit zu nehmen.
Der erste Teil ging echt gut, dann wurd's etwas heiß, aber uns hält nichts auf!
Als wir etwa den halben Berg erklommen haben – und das war gar nicht ungefährlich, denn ein falscher Schritt und man purzelt min. 50 Meter nach unten.
Zwischendurch hab ich Kirsy mal kurz getragen, motiviert und dann auch ständig an die Hand genommen.
Wir wollten gerne die Aussichtsstelle weit oben erreichen, denn auf der ganzen übrigen Strecke hatte man keine größere Aussichtspunkte. Uns außerdem haben Silvia und ich uns vor 15 Jahren dort verlobt – und danach waren wir nie wieder hier.
Die Kräfte gingen zu neige, aber Leonie wollte es wissen, sie lief vor um den Aussichtspunkt zu erreichen. Als sie weit vorne war rief sie laut: „Ich bin da, ihr müsst unbedingt kommen - das lohnt sich – hier kann man alles sehen“.
Als Kirsy das hörte stieg ihr Adrenalinspiegel und sie bekam unglaubliche Kräfte – lief den Berg hinauf zu der Stelle.
Wir wurden tatsächlich für unseren mühsamen Weg belohnt – die Aussicht war traumhaft.
Dann erklärte ich, dass wir nun den Abstieg vornehmen werden – und Loreen wurde ganz melankolisch, denn sie hatte sich in den Kopf gesetzt ins Gipfelbuch zu schreiben, und da sie nun fast am Ziel war wollte sie nicht einen zweiten Anlauf wagen, der noch einmal die zurückgelegte Wegstrecke mit sich bringt. Jetzt war ich in einer Zwickmühle, denn ich wusste dass ein sehr schweres Stück über Felsen noch aussteht bis zum Gipfel – und mit Kirsy ging es auf keinem Fall. Außerdem hatten wir schon über 600 Höhenmeter bewältigt. Doch Loreen brachte Leonie dazu mit Kirsy zu warten, während ich mit Loreen zum Gipfel aufbrach.
Dieser „Weg“ wird kein leichter sein – doch der Gipfel rief und wir kletterten was das Zeug hielt. Ich dachte schon, ich müsste vor Loreen die Segel streichen, aber wir bissen uns tatsächlich bis zum Gipfelkreuz durch schrieben uns tatsächlich ins Gipfelbuch auf 1700 m ein.
Bei unserem Abstieg zu Leonie und Kirsy trafen wir diese auf halber Strecke – also sind die beiden uns fast bis zum Gipfel gefolgt, denn Kirsy wollte zu mir.
Beim weiteren Abstieg fing es voll an zu regnen – alles super rutschig und Kirsy jammerte wie doll – rutschte dauernt aus – doch es war noch ein weiter Weg.
Dann griff Gott ein – gab Kirsy plötzlich unmenschliche Kräfte – anders ist das nicht zu erklären. Leonie drehte sich rum und fragte was dieses Geräusch denn sei. Ich erklärte, dass es Kirsy ist, die fröhlich vor sich hin summte. Total geplättet schaute diese wieder nach vorne um weiter zu marschieren.
Da plötzlich rutschte Loreen aus – durch die schwindenden Kräfte waren wir auch schon sehr wacklig auf den Beinen – und flog auf ihr Angesicht – konnte sich noch mit den Händen an dem Trampelpfad festhalten, jedoch ihr Körper lag den Abhang runter. Leo half ihr hoch und sie war von Kopf bis Fuß vermatscht (inkl. halbem Gesicht) und heulte bitterlich. Die Nässe spielte dabei schon keine Rolle mehr, denn wir waren eh schon durchnässt.
Sie fing sich aber wieder – hatte auch keine Verletzungen erlitten - und wir gingen weiter. Sie sann darüber nach, warum Gott den Regen ausgerechnet jetzt schicken muss. Ich erklärte ihr, dass Gott über ihren Sturz auch traurig ist und bevor ich fertig war, war dieser schneller und schickte einen großen Frosch zur Ermunterung vor Loreen, dieser dann forthüpfte ohne dass einer von uns ihn gesehen hatte. Sofort war Loreen wieder gut drauf und hüpfte munter weiter den Berg hinunter. So staune ich gerne über Gottes „sich um seine Kinder Kümmern“. Darauf folgte noch ein schwarzer Salamander, der dem Rest der Truppe aber besser gefiel aus Loreen.
Kirsy befand den Regen mittlerweile als toll und wurde immer fröhlicher – und das nach so einer Tortour.
Unten angekommen wurden wir freudig empfangen, genossen die Duschen und unsere Zimmer haben kein freies Fleckchen mehr, wo nicht eine nasse Klamotte hängt.
Ein richtiges Abenteuer!
Ich glauge man kann Gott (auch mit kleinen Dingen) im Abenteuer besser erleben, als in der selbstgewählten Einöde eines „normalen“ Christenleben.
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